eTaxi Austria Projekt
Was ist das „eTaxi Austria“ Projekt?
eTaxi Austria ist gefördertes Umsetzungsprojekt, mit dem der Umstieg für die Wiener und Grazer Taxiflotten auf elektrisch betriebene Fahrzeuge unterstützt wird. Später können weitere Städte und andere Flotten folgen. Wesentliche Bausteine sind (1) das automatisierte Matrix Charging® Ladesystem direkt am Taxistandplatz und (2) attraktive Taxipakete. Der Klima- und Energiefonds unterstützt die Entwicklung der Technologie und das große Projektteam von 2021 bis 2025 mit ca. 2,3 Mio. Euro, um der Branche den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge zu erleichtern. Für Wien wurde der Stichtag 1.1.2025 fixiert – ab diesem Datum sind Neuzulassungen von Taxis ausschließlich für emissionsfreie Pkws möglich.
Mehr dazu finden Sie hier: Über eTaxi Austria | Neue Wiener Landesbetriebsordnung für Taxis (ab 1. Jänner 2024, Punkt „Beschaffenheit und Ausrüstung des Fahrzeuges“).
Was unterscheidet „eTaxi Austria“ von anderen (bisherigen) eTaxi-Projekten?
eTaxi Austria ist das weltweit größte eTaxi Projekt mit dem Einsatz einer automatisierten Ladeinfrastruktur.
Mit Matrix Charging® eröffnet sich die Möglichkeit, das Laden der Taxis so einfach wie möglich zu gestalten. Den Lenkerinnen und Lenkern entstehen keine extra Wartezeiten, da direkt am Taxistandplatz geladen werden kann und kein mühsames An- und Abstecken oder Aussteigen bei Wind und Wetter mehr erforderlich ist.
Im Projekt wird nicht nur im Labor entwickelt, sondern das System in einer Flotte im Realbetrieb getestet. Dies wäre ohne den Einsatz und die Zusammenarbeit der beteiligten Firmen und Organisationen mit Unterstützung der beteiligten Stadtverwaltungen nicht möglich. Es werden bereits im Projekt alle Prozesse (z.B. Call Center, Anmeldung, Verträge) so aufgesetzt, wie es auch in einer großen Ausrollung auf die ganze Taxibranche funktionieren würde. Wesentlich ist der Umsetzungs-Charakter im Projekt: für Taxilenkerinnen und -lenker ist das Fahrzeug ein Betriebsmittel, das funktionieren muss und dieser Herausforderung haben wir uns in diesem Projekt gestellt.
In welchen Städten wird „eTaxi Austria“ umgesetzt?
Im Förderprojekt starten Wien und Graz mit der Umsetzung des Matrix Charging® Ladesystems im öffentlichen Raum.
Sind weitere Städte geplant?
Die Erkenntnisse aus dem Pilotbetrieb stellen die Basis für die Ausrollung auf weitere Städte aber auch für andere Flotten (z.B. Lieferfahrzeuge) dar. Durch die Beteiligung der Wirtschaftskammern, Stadtregierungen und -verwaltungen sowie des Städtebundes findet bereits innerhalb der Projektlaufzeit ein reger Austausch mit anderen Städten statt.
Welche Unternehmen und Organisationen wirken an eTaxi Austria mit?
Das Förderprojekt-Team besteht aus 11 Organisationen, den Wirtschaftskammern Wien und Steiermark, Wien Energie, Energie Graz, Easelink als Technologieentwicklungspartner, vibe als Anbieter des neuen Taxi-Abomodells sowie tbw research, Grazer Energieagentur, Quintessenz Organisationsberatung und den beiden Wiener Taxizentralen Taxi 31300 und Taxi 40100.
Darüber hinaus sind der ÖAMTC als Support-Partner, Hyundai Import und Porsche Inter Auto für VW von der ersten Stunde an mit dabei, um den Betrieb mit eTaxis auf den Straßen von Wien und Graz zu ermöglichen. Während des Projektes sind mit dem Autohaus Bennewitz, Uber, Freenow und den weiteren Fahrzeughändlern und Werstätten noch zahlreiche Kooperationspartner*innen hinzugekommen, die für den Pilotbetrieb unerlässlich sind: Umsetzungspartner.
In welchem Zeitraum läuft das Projekt?
Das Förderprojekt hat offiziell im Juni 2021 gestartet. Der Pilotzeitraum hat Ende 2023 gestartet und wird zumindest bis Ende 2024 laufen. Das Förderprojekt endet im März 2025.
Danach ist jedoch nicht Schluss: Noch im Projekt wird intensiv an der Ausrollung der Technologie und der Verbreitung der erarbeiteten Inhalte gearbeitet, damit auch andere Städte und Flotten rasch nachziehen können.
Bisher wurde die Technologie weiterentwickelt und in die ersten Taxi-Fahrzeuge eingebaut. Nach intensiven Funktionstests einem Teststandort in Wien wurden die ersten Taxistandplätze in Wien und Graz ausgestattet. Parallel dazu wurde das Taxipaket erarbeitet und die entsprechenden Verträge vorbereitet. Dazu gehörten abgesicherte Lieferzeiträume, geschulte Werkstätten, ein Online-Ratgeber, attraktive Förderungen, einfache Vertragsunterzeichnungen und noch viele weitere Schritte. Aktuelle News: News / Medien | LinkedIn
Technik – Matrix Charging®
Was ist automatisiertes Laden mit Matrix Charging®?
Beim automatisierten Laden mit Matrix Charging® entfällt das An- und Abstecken eines Kabels gänzlich. Egal ob Sonnenschein, Regen oder Schneefall, die Taxifahrer:innen können im Auto sitzen bleiben um den Ladevorgang zu starten oder zu beenden.
Durch eine Berührung des Displays verbindet sich das eTaxi mit einer Ladeplatte.
Durch die Automatisierung des Ladens ist das Vorrücken am Taxistand möglich und besonders komfortabel.
Matrix Charging® ist ein automatisiertes Ladesystem bestehend aus zwei Komponenten: einer Ladeplatte am Parkplatz „Pad“ und einer Einheit im Fahrzeugunterboden „Connector“.
Wie parke ich über dem Pad?
Das Matrix Charging® Ladesystem wird über ein Display im Fahrzeug aktiviert. Das Display verfügt auch über eine Einparkhilfe, damit man einfach über dem Pad parken kann.
Start & Stop Ladevorgang / Matrix Charging als Video: Youtube
Wie starte ich den Ladevorgang?
Sobald das E-Auto im Parkmodus ist, wird das Laden über das Display gestartet.
Start & Stop Ladevorgang / Matrix Charging als Video: Youtube
Wie lange dauert es bis der Ladevorgang gestartet wird?
Sobald der Ladevorgang über das Display aktiviert wurde, dauert es kurze Zeit bis Connector und Pad für eine Ladeverbindung gekoppelt sind. Dies wird dementsprechend am Display angezeigt.
Start & Stop Ladevorgang / Matrix Charging als Video: Youtube
Wie beende ich den Ladevorgang?
Über das Display kann das Laden beendet werden.
Start & Stop Ladevorgang / Matrix Charging als Video: Youtube
Wie lange dauert es bis der Ladevorgang beendet wird?
Sobald der Ladevorgang beendet wurde, dauert es wenige Sekunden bis Connector und Pad entkoppelt sind. Dies wird dementsprechend am Display angezeigt.
Start & Stop Ladevorgang / Matrix Charging als Video: Youtube
Wie schnell lädt man mit Matrix Charging®?
Die eTaxis werden mit max. 11 kW AC an den Matrix Charging® Pads geladen. Die Ladedauer ist abhängig von der Batteriegröße sowie dem Batterieladestand.
Sind 11 kW Ladeleistung am Taxistandplatz ausreichend für meine Taxischicht?
Berechnungen auf Basis des durchschnittlichen Energieverbrauchs und der Stehzeiten am Taxistand haben gezeigt, dass 11 kW ausreichen sollten, um gut durch die Taxischicht zu kommen.
Kann ich auch an Ladesäulen (Typ2 / CCS) laden?
Das Laden über den klassischen Ladestecker (Typ2/CCS) funktioniert wie gewohnt.
Funktioniert das Laden, wenn es regnet oder schneit?
Das Matrix Charging® System hat eine Reinigungsfunktion: ein integrierter Lüfter sowie Reinigungslamellen (vergleichbar mit einem Windschutz-Scheibenwischer) befreien die Ladeplatte (Pad) von Wasser.
Schnee bzw. Eis können durch eine integrierte Heizung in der Ladeplatte (Pad) abgetaut werden.
Funktioniert das Laden, wenn das Pad verschmutzt ist?
Das Matrix Charging® System hat eine Reinigungsfunktion: ein integrierter Lüfter sowie Reinigungslamellen (vergleichbar mit einem Windschutz-Scheibenwischer) befreien die Ladeplatte (Pad) von Schmutz wie Blätter, Kieselsteine, Sand, etc.
Die Reinigung erfolgt unmittelbar vor dem Ladevorgang. Während der Connector sich absenkt, wird Luft aus dem Connector geblasen. Zusätzlich entfernt der Connector durch Drehbewegungen allfällige Verschmutzungen vom Pad.
Wie steht es um die Sicherheit des Systems? Ist Matrix Charging sicher?
Matrix Charging erfüllt dieselben Sicherheitsauflagen wie andere Ladelösungen. Die elektrische Sicherheit wird im Betrieb durch mehrere Sicherheitsebenen sichergestellt. Nur die vom fahrzeugseitigen „Matrix Charging Connector Interface“ physisch überdeckten und kontaktierten Pins auf der Ladeplatte am Taxistand werden durch die Sicherheitsschleifen detektiert und für den Ladevorgang zugeschaltet. Elektrisch geladene Teile sind so zu keiner Zeit berührbar und alle berührbaren leitenden Teile der Ladeplatte sind zu jeder Zeit geerdet. Die kontinuierliche Kommunikation zwischen Ladeplatte und fahrzeugseitigem MC Connector sichert die Integrität der Verbindung ab.
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Zertifizierungsdienstleistern (TÜV Süd, Context) wurde das Matrix Charging System einer vollständigen Gefahren- und Risikoanalyse (HARA) unterzogen. Entlang der Risikographen aus den relevanten Normen ISO 26262 und IEC 61508 wurde der MC-Connector (Fahrzeugseite) mit dem Sicherheitslevel ASIL B und das MC-Pad (Infrastrukturseite) mit SIL 2 bewertet (funktionale Sicherheit).
Ergänzende Informationen: Auszug Matrix Charging & Sicherheit
Was ist der Unterschied zwischen dem klassischen Laden mit Kabel und Matrix Charging®?
Matrix Charging® ist gleich effizient wie das Laden mit einem Ladekabel.
Der entscheidende Vorteil bei Matrix Charging® ist die Automatisierung des Ladens, die das Vorrücken in der Taxischlange ermöglicht.
Die Ladeplatten können barrierefrei in vorhandene Parkplätze installiert werden – es entstehen keine Hindernisse oder Stolperfallen und das Hantieren mit dem Ladekabel ist nicht mehr notwendig.
Umsetzung in Städten
Welche Vorteile bietet Matrix Charging für Städte und Gemeinden?
Platzsparend & barrierefrei: durch den bündigen Einbau der Ladeplatten (Pads) direkt in die Parkplatzfläche entsteht kein zusätzlicher Platzbedarf. Das kabellose Laden verhindert außerdem das Stolpern von Passanten über herkömmliche Ladekabel und erhöht damit die Sicherheit im öffentlichen Raum.
Erfahren Sie dazu mehr hier: „Was kann eTaxi Austria in Städten bewirken?„
Welche Vorbereitungen sind am Taxistandplatz zu treffen?
Für die Ladeplatte (Pad) wird ein Bettungsrahmen bündig in die Parkplatzoberfläche integriert. Die so entstandenen Ladepunkte sind barrierefrei und mit einer Achslast von bis zu 12 Tonnen überfahrbar.
Generell sind in der Planungsphase verschiedene Themen vorzubereiten, um eine reibungslose Baustellenabwicklung zu erreichen. Die folgende Liste ist nur ein kleiner Einblick – alle Details werden Teil der Projektergebnisse in Bezug auf Rollout und Skalierungsplan sein:
- Baugenehmigung
- Gestattungsvertrag / Nutzungsvertrag öffentlicher Raum
- Energieversorgung (Zuleitung, Anschluss, Verteiler, etc.)
- Internetzugang und WLAN-Signal
- …
Teilnahme am Projekt „eTaxi Austria“ – ich möchte dabei sein
Wer kann am Projekt teilnehmen?
Seit Herbst 2023 ist es für Taxiunternehmen mit Sitz in Wien bzw. Graz möglich, am Projekt eTaxi Austria teilzunehmen. Die Teilnahme ermöglicht einen kostengünstigen Einstieg in den batterie-elektrischen Taxibetrieb, Taxiausrüstung inklusive! Zwei Fahrzeugmodelle sind als Kauf- bzw. Abo-Variante verfügbar und bereits mit der Matrix-Charging-Technologie ausgestattet.
Das Potential für die Grazer eTaxi-Flotte ist leider ausgeschöpft – Ihre Fachgruppe informiert Sie nach Projektende, ob es zu einer weiteren Ausrollung der Matrix Charging Technologie kommt.
In Wien besteht noch die Möglichkeit, sich unter etaxi@wkw.at zu melden – Details zu Fahrzeugen, Förderungen und Abomodell gibt es hier: Teilnehmen.
Welche Fahrzeuge stehen zur Auswahl?
Aus diesen beiden Fahrzeugmodellen können Sie im Rahmen des Projekts auswählen: VW ID.4 und Hyundai IONIQ 5.
Wie viel kostet das Laden im Projekt?
Das Laden an den Matrix Charging Taxistandplätzen ist in Wien und Graz im Pilotzeitraum kostenlos. Sollte es zu einem Ausfall kommen, kann in Wien die Wien Energie Ladekarte genutzt werden. Die Kosten für die Ladevorgänge werden im Pilotzeitraum – bei Ausfall der Ladepads – rückerstattet. In Graz ist das Laden an den insgesamt zwei Projektstandorten (Matrix Charging Taxistandplätze) im Pilotzeitraum kostenlos.
Alle Standorte und die Ausstattung sind hier gelistet: Taxistandplätze (Wien und Graz).
Welche Taxistandplätze werden ausgestattet?
In Wien werden acht Taxistandplätze mit jeweils 4 bis 8 Matrix Charging Ladepads ausgestattet.
In Graz werden zwei Taxistandplätze mit jeweils 2 Matrix Charging Ladepads ausgestattet.
Zusätzlich gibt es in Graz zwei High Power Charger, um das optimale Ladekonzept für eTaxis zu testen.
Alle Standorte und die Ausstattung sind hier gelistet: Taxistandplätze.
Förderungen
Alle Informationen zu den Förderungen bei Teilnahme am Projekt sind hier zu finden: Förderungen
eTaxi Pilotbetrieb – Fragen, Probleme, Verbesserungsvorschläge
Ich habe ein Problem beim Laden – was kann ich tun?
Bei Fragen und Problemen steht das ÖAMTC Support Team rund um die Uhr bereit: +43 1 799 0 900
Ihr Anliegen kann entweder sofort gelöst werden oder Sie werden an die entsprechenden Partnerorganisationen weitergeleitet.
Die Ladeplatte ist defekt – was kann ich tun?
Bei Fragen und Problemen steht das ÖAMTC Support Team rund um die Uhr bereit: +43 1 799 0 900
Ihr Anliegen kann entweder sofort gelöst werden oder Sie werden an die entsprechenden Partnerorganisationen weitergeleitet.
Ich habe Ideen für einen besseren Betrieb – wohin kann ich mich wenden?
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen, die zu einem verbesserten Pilotbetrieb und für das Serienprodukt und neue Standorte beitragen (Email an: etaxi@wkw.at)!
In Wien werden im Pilotjahr regelmäßige Taxistammtische bei der WK Wien eingerichtet. Dort haben Sie ebenfalls die Möglichkeit praktische Erfahrungen aus dem Betrieb zu teilen. Zudem werden in Wien und Graz alle eTaxi Lenker:innen und Unternehmen 3x im Rahmen des Pilotbetriebs von Walter Slupetzky (Projektpartner Quintessenz Organisationsberatung) zu den Erfahrungen im Betrieb befragt.
Wozu werden Daten erhoben? Warum werde ich befragt?
Wir möchten einerseits bereits im Pilotbetrieb zu einer bestmöglichen Performance kommen und die Ausrollung auf weitere Standorte optimal vorbereiten. Sie helfen mit, ein innovatives Produkt in einem weltweit einzigartigen Projekt zu optimieren und tragen mit Ihren Erfahrungen und Daten zu einem besseren Angebot in der Zukunft bei.
Sie erhalten mit Ihrer Teilnahme auch einige Förderungen, die den Umstieg auf Elektroautos erleichtern und die Aufwände für Ihre Erkenntnisweitergabe mildern sollen. Wir versuchen immer, den Aufwand für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten.
Folgende Fragen sind für uns u.a. im Pilotbetrieb interessant:
- Wie geht es Ihnen im Betrieb? Wie kann die Technologie verbessert werden?
- Wo wären weitere Standorte wichtig?
- Was kann am Positionierungssystem verbessert werden?
- Wie oft muss abseits der Ladepads geladen werden?
- Wie stabil läuft das System?
- …