Die Zukunft lautet: eTaxis direkt am Standplatz laden. Am Areal von Wien Energie beim Kraftwerk Simmering ging der erste eTaxi Projektstandort in Betrieb. Vor Ort werden E-Autos der Marken Hyundai & VW automatisch mit Matrix Charging geladen und typische Anwendungsszenerien aus dem eTaxi-Alltag erprobt.
Ausschließlich emissionsfreie Taxis sollen laut dem österreichischen Energie- und Klimafahrplan ab 2025 zugelassen werden. Zur Förderung des Klimaschutzes und einer emissionsfreien Mobilität wurde in den vergangenen Jahren bereits Einiges in Österreich umgesetzt. Wien und Graz haben als Vorreiter erkannt, dass es für den erfolgreichen Betrieb von elektrischen Taxis auch eine Ladeinfrastruktur direkt am Taxistand benötigt. Damit kann jede Minute am Standplatz zwischen den Fahrten für das Laden genutzt werden. So gehören Angst vor zu geringer Reichweite und eine zeitaufwendige Fahrt zu weit entfernten Schnellladestationen der Vergangenheit an.
„Mit den im Boden eingelassenen Matrix Charging Ladeplatten gibt es eine Lösung, für unkompliziertes und praxisfreundliches Laden am Standort. Statt einer extra Fahrt zu einer Ladestation, kann so die Zeit am Taxistandplatz zum Laden genützt werden. Ein wichtiger Schritt, um eTaxis praxistauglicher zu machen.“
Leopold Kautzner, Obmann der Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen der Wirtschaftskammer Wien
Das Projekt eTaxi Austria ist ein Leuchtturmprojekt, welches die Elektrifizierung der Taxiflotten durch automatisierte Lademöglichkeiten am Taxistandplatz und attraktive Taxipakete aktiv unterstützen wird. Bevor der Pilotbetrieb mit über 60 Fahrzeugen an insgesamt zehn Standorten in Wien und Graz startet, wurde nun ein Projektstandort realisiert, um verschiedene Anwendungsszenarien in der Praxis umzusetzen.
„Damit die E-Mobilität in allen Bereichen erfolgreich ist, braucht es passende Ladelösungen für die jeweiligen Anwendungsfälle. Mit der neuen Ladeplattentechnologie können Taxifahrer:innen direkt im Dienst während der Stehzeiten am Standplatz laden und können so ihren Akku kontinuierlich aufladen. Durch unser intelligentes Lastmanagement funktioniert das Ökostrom-Tanken am Taxistandplatz netzschonend und kann auch für größere E-Taxiflotten umgesetzt werden.“
Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung
Dieser Projektstandort am Areal von Wien Energie beim Kraftwerk Simmering gleicht einem echten Taxistandplatz. Die Park- und Ladeplätze sind hintereinander angeordnet. Drei Ladeplatten der Matrix Charging Technologie wurden bündig in die Fahrbahn eingelassen. Als Fahrzeugmodelle kommen Hyundai IONIQ 5 und VW ID. 4 Fahrzeuge zum Einsatz. Sobald ein Fahrzeug über einer der Ladeplatten parkt, senkt sich der im Fahrzeug integrierte sogenannte Connector ab und das E-Fahrzeug wird automatisch geladen. Die Matrix Charging Ladeplatten sind mit einem Lastmanagement von Wien Energie verbunden, das eine Steuerung der benötigten Ladeleistung am Taxistand ermöglicht. Der Demonstrationsstandort wird somit auch eTaxi-spezifische Erkenntnisse über automatisiertes Laden und unterschiedliche Lastmanagement-Szenarien liefern.
Über eTaxi Austria
Um die klimaschonende Mobilität in urbanen Taxiflotten in die Umsetzung zu bringen, braucht es eine Vielzahl an Beteiligten. Mit dieser Vision hat sich aus den Wirtschaftskammern Wien und Steiermark, Wien Energie und Energie Graz, Easelink, der Grazer Energieagentur, Taxi 40100 und Taxi 31300 sowie vibe moves you und Quintessenz Organisationsberatung unter der Leitung von tbw research ein Konsortium gebildet.
Darüber hinaus sind zahlreiche Kooperationspartner*innen von der ersten Stunde an mit dabei, um den Betrieb mit eTaxis auf den Straßen von Wien und Graz zu ermöglichen – attraktiv durch automatisiertes, konduktives Laden direkt am Taxistandplatz. Der ÖAMTC sowie Hyundai und Porsche Inter Auto unterstützen bereits den geplanten Pilotbetrieb.
Details zum Förderprojektteam und zu den weiteren Projektpartner*innen finden Sie hier.
Das aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms „Zero Emission Mobility Implementation“ geförderte Projekt dauert bis Mitte 2024 und soll als Grundlage zum weiteren Mobilitätswandel dienen. Der Grazer Klimaschutzfonds unterstützt zusätzlich die Projektumsetzung in Graz.